David Bowie

Genre Rock
Stadt New York
Land Großbritanien
Aktive Jahre 08.01.1947 - 10.01.2016
Web http://www.davidbowie.com/

David Bowie, bürgerlich David Robert Jones (* 8. Januar 1947 in Brixton, London; † 10. Januar 2016 in New York), war ein britischer Musiker, Sänger, Produzent, Schauspieler und Maler. Bowie, der mehr als 140 Millionen Tonträger verkauft hat, gilt als einer der einflussreichsten Musiker der jüngeren Musikgeschichte.

David Bowie wird als einer der einflussreichsten Künstler seiner Zeit – und bis Anfang der 1980er Jahre auch Vorreiter – im Bereich zeitgenössischer populärer Musik angesehen. Dies ist auf seine über Jahrzehnte gegebene Schaffenskraft mit großer musikalischer Bandbreite zurückzuführen: Rock mit Ziggy Stardust und Diamond Dogs, Jazz-Stilelementen mit Aladdin Sane, Soul mit Young Americans und Black Tie, White Noise, elektronisch konzertant mit Low – wie Heroes sinfonisch vertont durch Philip Glass – und 1. Outside.

Die stärkste kulturelle Wirkung erzielte Bowie mit seiner Kunstfigur Ziggy Stardust. Deren Image beeinflusste Punk-, Independent- und New-Romantic-Musiker von Steve Strange bis Morrissey. Madonna behauptet, dass ein von ihr im Alter von 14 Jahren besuchtes Ziggy-Stardust-Konzert ihr Leben verändert habe. Die Kunstfigur David Bowie verwandelte sich kontinuierlich. Allein diese Kreativität war in dieser immer gegensätzlichen Form der thematischen Selbstdarstellung bis zuletzt in der Musikszene absolut innovativ.

 
Bowie 1976 als Thin White DukeIm Zusammenhang mit dem Album Station to Station verwandelte sich Bowie 1976 in eine weitere Kunstfigur namens Thin White Duke, eine Bezeichnung, die sich auf die Zeile „The return of the Thin White Duke“ im Titelsong bezieht. Seine Garderobe bestand nun aus einem weißen Hemd mit schwarzer Hose und Weste, die Haare waren streng zurückgekämmt, seine Ausstrahlung erschien distanziert und unterkühlt. Nicht nur aufgrund seines selbstgewählten Titels Duke geriet er in Verdacht, dass er faschistischer Gesinnung sei. Bei einem Live-Auftritt wurde dann eine verfängliche Geste beobachtet und in Interviews gab er Sätze von sich, die in diese Richtung interpretiert werden konnten. Dies hatte die Abkehr einiger Fans zur Folge. Später distanzierte sich Bowie von dieser Phase; die zweideutigen Äußerungen seien wohl seinem erheblichen Kokainkonsum geschuldet gewesen. Auch eine Untersuchung der damaligen Ereignisse kam zu dem Ergebnis, dass Bowie kein Faschist gewesen sei.

Sein Spiel mit sexueller Identität und Geschlechterrollen in den 1970er Jahren, das er am Image der bizarren Entourage Andy Warhols ab den späten 1960er und frühen 70er Jahren entwickelt hatte, war zunächst eine treibende Kraft in der Entwicklung des Glam Rock; es wurde auch von nachfolgenden Künstlern aufgenommen. Bowie war so dabei behilflich, sexuelle Mehrdeutigkeit auch im Mainstream salonfähig zu machen. Brian Slade, Hauptfigur des Films Velvet Goldmine (1998) über die Glam-Rock-Ära, ist eine Anspielung auf David Bowie und ihm nachempfunden; im Film wird jedoch nicht explizit auf ihn verwiesen.

Fast zeitgleich zu seinem musikalischen Comeback mit The Next Day fand 2013 die Ausstellung David Bowie Is im Londoner Victoria and Albert Museum statt. Das Museum zeigte in der internationalen Ausstellung erstmals private Stücke aus dem David-Bowie-Archiv. Die Ausstellung umfasst rund 300 Exponate, darunter handschriftliche Texte, Fotografien, Filme und Musikvideos, Set-Designs, Musikinstrumente, persönliche Sammlungsstücke, 60 Bühnenkostüme, selbstgeschriebene Songtexte, Zeichnungen und persönliche Tagebucheinträge. Eine Vernissage im März 2013 eröffnete die mit insgesamt 312.000 Besuchern in fünf Monaten bis dahin erfolgreichste Ausstellung im Victoria and Albert Museum. Sie ist bis März 2016 auf Tour und besucht dabei Städte wie Chicago, Paris und Berlin.

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